Ein herzliches Dankeschön für 43 Jahre Hollandaktion!
Mit einem wehmütigen Blick und großer Dankbarkeit schauen wir in diesem Jahr auf die 43-jährige Geschichte unserer Hollandaktion zurück, welche 2025 nun zum letzten Mal stattgefunden hat! In den vergangenen vier Jahrzehnten hat die Ferienaktion zahlreichen Kindern und Jugendlichen aus sozio-ökonomisch benachteiligten Familienverhältnissen eine unvergessliche Zeit voller Abenteuer, Freude und bereichernder Erinnerungen geschenkt.
Unser besonderer Dank gilt unserer holländischen Partnerorganisation Europa Kinderhulp, ohne deren freiwilligem Engagement, Herzblut und Tatkraft diese außergewöhnliche Erfahrung für so viele Kinder nicht möglich gewesen wäre.
VIELEN DANK für diese besondere Zeit und die wertvolle Zusammenarbeit!
Tot ziens, Holland! Auf Wiedersehen, Holland! 43 Jahre Abenteuer sind nun vorbei.
Als Nick 7 Jahre alt war, begann für ihn das größte Abenteuer seines Lebens. In den Sommerferien durfte er alleine 3 Wochen Urlaub in Holland machen. Was ihm in der ersten Nacht riesiges Heimweh bescherte, stellte sich schon am nächsten Tag als beste Erfahrung seines Lebens heraus.
Eine zweite Familie Mit offenen Armen wurde Nick in seiner Gastfamilie willkommen geheißen und gleich wie ein eigenes Kind behandelt. Urlaub am Meer, Camping in der Wildnis, Schokostreusel zum Frühstück und klappernde Holzschuhe waren bald der neue Alltag. Die drei Wochen vergingen wie im Flug. Und in den folgenden Jahren reiste Nick noch viermal nach Holland. „Meine Gastfamilie ist meine zweite Familie geworden. Wir sind immer noch in Kontakt und telefonieren oft.“ Die holländische Familie wird immer einen wichtigen Platz in Nicks Herz haben.
Alle sind glücklich Nicks jüngere Schwestern werden von seiner Begeisterung angesteckt. Auch sie dürfen Urlaub in Holland machen und kommen übervoll mit Erinnerungen an einzigartige Erlebnisse, tolle Ausflüge und neue Freunde zurück. Auch ihre Mutter Erna ist glücklich, dass ihre Kinder spannende Erfahrungen sammeln können und gleichzeitig gut betreut werden. Sie erinnert sich: „Die Hollandaktion gab meinen Kindern das Gefühl, ihre Mama kann alles schaffen und tolle Urlaube organisieren. Das ist für Familien, bei denen das Geld immer knapp ist, eine unglaublich wertvolle Unterstützung.“
Unvergessliche Erinnerungen Nick, Dani und Steffi sind mittlerweile 15, 13 und 10 Jahre alt. Sie haben unvergessliche Erinnerungen an ihre Urlaube bei den Gastfamilien und blicken voller Wehmut auf den vergangenen Sommer zurück. Nicht nur für Steffi war das das letzte Mal in Holland, denn die Hollandaktion der Jugendrotkreuzes ist nun zu Ende. Nach 43 Jahren heißt es: „Tot ziens, Holland – auf Wiedersehen!“ Doch die Erinnerungen daran werden wohl noch lange in den Kindern weiterleben.
Impressionen aus 43 Jahre Hollandaktion
Geschichte
Bereits seit 1982 wird in Zusammenarbeit mit der Europa Kinderhulp (EKH), unserer Partnerorganisation in den Niederlanden, ein dreiwöchiger Ferienaufenthalt durchgeführt. Die EKH ist eine Stiftung, die gegründet wurde, um hilfsbedürftigen Kindern, gleich welcher Nationalität oder Lebensanschauung, Unterstützung zu gewähren.
Dies möchten sie erreichen, indem sie chancenarmen Kindern drei Wochen Sommerferien bei einer holländischen Familie ermöglichen. Ihre Mitarbeiter:innen arbeiten freiwillig und unentgeltlich. Sie werben Gasteltern an, die bereit sind, ein österreichisches Kind für drei Wochen bei sich aufzunehmen.
Vermittler der Zusammenarbeit zwischen EKH und ÖJRK war ein holländischer Priester, Pater Hornmann, der in Wien-Großfeldsiedlung eine Pfarre betreute. Am 05.08.1982 fuhren zum ersten Mal 100 Kinder, ausgewählt mit Hilfe der ÖJRK-Landesleitung Wien, nach Holland.
Im August 1983 kamen dann auch noch 60 Kinder aus den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Tirol dazu. Aktuell wird die Hollandaktion noch in den Bundesländern Burgenland, Salzburg und Wien durchgeführt.
Logo ÖJRK Hollandaktion
Gastfamilien
Wie werden Gastfamilien ausgewählt?
Wer sein Kind zu Gasteltern in die Ferien schickt, möchte sicher sein, dass es dort gut aufgehoben ist. Unsere Partnerorganisation wählt die Gasteltern sehr sorgfältig und gewissenhaft aus. Familien und Ehepaare, die sich bewerben, müssen von den Behörden der Wohngemeinde eine Bescheinigung vorlegen, dass sie als Gastfamilie geeignet sind. Danach werden die Familien von Vertrauenspersonen der Partnerorganisation persönlich besucht und interviewt. Bestehen die geringsten Zweifel an einer Eignung, wird die Bewerbung dieser Familien nicht akzeptiert!
Die Gastfamilien wohnen in den Regionen Noordholland und Overeijssel. Sie erhalten für die Aufnahme eines Kindes keine Entschädigung. Sie sind bereit, ein ihnen fremdes Kind für einige Zeit bei sich aufzunehmen, es in die Familie zu integrieren und zusammen mit ihm/ihr verschiedenste Aktivitäten zu unternehmen. Sie tun dies, weil sie dem Kind eine Freude bereiten wollen und weil es auch ihnen Spaß macht!
Während des Ferienaufenthaltes tragen die Gasteltern die Kosten für den Lebensunterhalt des Kindes und sind für das Wohlergehen verantwortlich. Die meisten von ihnen werden gemeinsam mit dem Kind etwas unternehmen (Ausflüge, Kino, Zoo, Schwimmbad, Camping, usw.). Sie tun dies freiwillig und mit vollständiger Kostenübernahme. Dennoch handelt es sich bei den meisten Gasteltern um nicht besonders begüterte, aber um äußerst hilfsbereite und herzliche Menschen!
Einige Rückmeldungen der Eltern
"Die Erwartungen meines Kindes wurden voll erfüllt, deshalb ist es so glücklich zurückgekommen!"
"Sie ist ein bisschen selbstständiger und lebensmutiger geworden. Sie lacht sehr viel und singt auch wieder mehr!"
"Da wir als Familie das Budget zu einem Urlaub nicht aufbringen, ist die Zeit in Holland für unsere Tochter ein Erlebnis gewesen, das Kraft gibt und besser als jeder Urlaub für sie ist!"
"Es war eine sehr schöne Zeit. Unser Sohn hat viele neue Erfahrungen gemacht und konnte neue Freundschaften schließen!"
"Aus den Erzählungen geht hervor, dass die Gasteltern sehr motiviert und sympathisch sind!"
"Die Gasteltern sind sehr nette Leute und sie haben sich sehr um unsere Tochter gekümmert, auch wenn sie traurig war. Ich hatte keine Bedenken, dass die Gasteltern mit ihr klar kommen!"